Am 22. März hat Rainer Goss, früher tätig beim LVermGeo RLP einen faszinierenden Vortrag zum Thema: „Der römische Limes – Nahtstelle der mittelmeerischen Hochkulturen zu den sogenannten ‚barbarischen‘ Nachbarvölkerschaften“ gehalten.
Mit vielen Bildern und Karten wurde aufgezeigt, wie im 1., 2. und 3. Jahrhundert nach Christus die 7500 km lange Außengrenze des römischen Reiches vom heutigen Marokko durch Nordafrika und den Nahen Osten bis hin zu Schottland reichte, teilweise aus Flüssen wie der Donau und dem Rhein bestehend, oder bestückt mit Pflaster, Türmen und Kastellen.
Während den meisten der rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörern wohl bekannt war, dass der Limes von Bad Ems durch die Augst in der Nähe des heutigen Arzbachs und Simmern verlief, war es interessant zu hören, dass der Limes zwar dem Schutz vor marodierenden Germanenstämmen diente, aber auch ein Abbild der römischen Hochkultur mit ihrer hoch entwickelten Infrastruktur darstellte. Innerhalb unseres Abschnitts des Limes gab es Holz, Eisen, Silber und Blei, die sowohl als Rohstoffe als auch als Handwerksprodukte gehandelt werden konnten. Neu für viele war auch die Tatsache, dass Pandemien und die Umstellung auf einen Kälteumbruch die Bevölkerung innerhalb des Limes ebenso stark in Mitleidenschaft zogen wie gewalttätige Übergriffe.
Herr Goss hinterließ bei seinen Zuhörern einen starken Eindruck von der schieren Größe des Limes und seiner architektonischen und wirtschaftlichen Bedeutung. So hatten wir zum Abschluss bei einem Glas Wein noch viel zu besprechen.