Die „Brezel-Gate-Affäre”: Eine karnevalistischköstliche Auseinandersetzung der letzten beiden Jahre

Mittwoch, 21. Februar 2024 Arzbach
Diese sogenannte “Brezel-Gate-Affäre” wurde in den vergangenen beiden Jahren humorvoll im Karneval kontrovers diskutiert und hat ihren Ursprung in der finanziellen Lage der Gemeinden, die nur noch begrenzte Möglichkeiten für freiwillige Ausgaben haben. Im Rahmen verschiedener vom Land geforderter Entschuldungsmaßnahmen wurden auch in Arzbach die freiwilligen Leistungen in den letzten 15 Jahren unter der Leitung von drei verschiedenen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern kontinuierlich reduziert. Um einen ausgeglichenen Haushalt zu gewährleisten, mussten schließlich auch die zuvor aus dem Gemeindehaushalt finanzierten Brezeln gestrichen werden.
Die eigentliche “Affäre” begann im Jahr 2022, als aufgrund verschiedener Corona-Regelungen entschieden wurde, die Brezeln wie in den Vorjahren (in denen aufgrund der Pandemie kein St. Martinsumzug stattfand) in Kindergarten und Grundschule zu verteilen. Dies führte zu einigen kritischen Kommentaren in den sozialen Medien.
Eine engagierte Bürgerin aus Arzbach reagierte darauf, indem sie eigenhändig Brezeln für die Kinder buk, die dann beim St. Martinsumzug verteilt wurden. So hatten die Kinder auf drei verschiedene Arten die Möglichkeit, Brezeln zu erhalten.
Im Jahr 2023, nachdem die Corona-Maßnahmen offiziell aufgehoben worden waren, konnten die Brezeln wieder am Feuer verteilt werden. Dieses Mal organisierten Kindergarten und Grundschule selbst Brezeln für ihre eigenen St. Martinsveranstaltungen, wie es früher üblich war. Da sich jedoch herumgesprochen hatte, dass man in Arzbach ohne Anmeldung beim St. Martinsumzug kostenlos an Brezeln kommen konnte, erschienen bei bestem Wetter so viele Kinder (auch aus umliegenden Gemeinden), dass nicht jedes Kind eine Brezel erhalten konnte.
Deshalb wurde auch wahrend der Fassenacht wieder humorvoll auf die angebliche Knappheit der Gemeinde hingewiesen. Trotzdem wurde im Nachgang zum letzten St. Martinsumzug entschieden, im nächsten Jahr einfach mehr Brezeln zu bestellen und nicht, wie in den Nachbargemeinden üblich, mit Gutscheinen, Vorbestellungen oder Einzelverkäufen zu arbeiten.
Claus Eschenauer, Ortsbürgermeister


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