70 Jahre RÖMERTURM (Stephansturm) – Durch eine beherzte Idee entstand 1954 das Arzbacher Wahrzeichen

Unmittelbar nach der Wiedergründung des Verkehrsvereins am 18. März 1951 regte dessen rühriger Vorsitzender Stephan Lehmler den Nachbau eines römischen Wachturms auf dem Gipfel des Arzbacher Hausberges „Großen Kopf” an. Stephan Lehmler war schon in jungen Jahren ein mit der Heimat sehr eng verbundener Bürger. Der Standort sollte an den römischen Wachturm “WP 1/84” erinnern. Zum anderen lag ein touristischer Aspekt vor: Mit einer Höhe von 423 m über Normalnull bot der weithin sichtbare Vulkankegel einen großartigen Blick über die gesamte “Augst”, , bis hin zu den Höhen von Taunus, Hunsrück, Westerwald und der Eifel.
1894 legten archäologische Grabungen der Reichs-Limes-Kommission auf der Spitze des „Großen Kopf” die Grundmauern eines ehemaligen römischen Steinturms frei, dessen Seitenlängen 8,00 m und 6,50 m betrugen. Es war einer von 500 Wachtürmen am “Obergermanisch-Raetischen Limes”, die auf einer ‘, die auf einer Strecke von 550 Kilometern für den entsprechenden Grenzschutz sorgten.
Die Zeichnung zur Erbauung des Turms wurde von dem nach Niederelbert verheirateten Arzbacher Bauingenieur Josef Gerharz (“Pittere Houh Jupp” genannt) angefertigt.


Noch im Herbst 1953 wurde mit den Bauarbeiten begonnen Der Graben für das Fundament wurde ausgeschachtet und mit dem Mauern des Bruchsteinsockels begonnen. Am 23. Oktober 1954 wurde die Vollendung des Turmbaus mit einem zünftigen Richtfest gefeiert.

Zweimal musste das Arzbacher Wahrzeichen in seiner Geschichte erneuert werden

1989: In diesem Jahr musste der Römerturm baupolizeilich gesperrt werden. Materialermüdungen und mutwillige Zerstörungen hatten dem Turm stark zugesetzt. Anfang 1991 erfolgte dann der entscheidende Beschluss des Gemeinderates: Dem Verkehrsverein werden 30.000 DM für den Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Die Verantwortlichen zögerten nicht lange mit dem Beginn des Wiederaufbaus, schließlich konnte man noch auf den Erfahrungsschatz einiger Mitglieder aus dem Jahre 1953 zurückgreifen. Mit viel Eigenleistung und weiteren finanziellen Zuschüssen wurde der Wiederaufbau geschultert. Zur Einweihung am 27. Oktober 1991 waren alle Bürger eingeladen.

2003: Feuer zerstörte am 22. Juni den Römerturm und setzte den ganzen Ort in einen Schockzustand. Das Arzbacher Wahrzeichen stand in Vollbrand. Obwohl die alarmierten Wehren aus Arzbach und Umgebung zeitnah am “Großen Kopf” eintrafen, bedurfte es einen beachtlichen Aufwand um das Löschwasser mit leistungsstarken Pumpen zum Gipfel zu führen.

Zurück blieb nur noch ein nicht mehr reparabler Torso. Bis auf die Dachkonstruktion mussten fast alle Holzbereiche (Rundholz und Fachwerk) neu aufgebaut werden Aber die Entscheidungsträger im Verkehrsverein hatten den Mut nicht verloren und begannen ein paar Wochen später schon mit der Planung. Auch musste die Finanzierung des Wiederaufbaus gesichert sein. Genau 50 Jahre nach seiner Ersterrichtung erstrahlte der neue Turm, am 23. Oktober 2004, in „altem“ Glanz.

Umso größer ist dann die Freude, in diesen Tagen auf “70 Jahre Arzbacher Römerturm” zurückblicken zu können.