Die Aussegnungshalle auf unserem Friedhof ist ja schon seit geraumer Zeit in einem traurigen Zustand. Auf den ersten Blick dauert es jetzt schon viel zu lange, dass sich hier endlich etwas tut. Für die Zeitverzögerung gibt es aber handfeste Gründe, die ich hier gerne erläutern möchte. Bereits im Jahr 2020 wurde die Friedhofshalle wegen Einsturzgefahr gesperrt. Aufgrund der wirklich sehr außergewöhnlichen Statik mussten wir uns zuerst ein Bild verschaffen, wie wir hier weiter vorgehen können. Die 40 Jahre alten Unterlagen wurden herausgekramt vervielfältigt, einem Statiker zur Verfügung gestellt und dann geschaut, wie wir die Halle sanieren können. Es stand auch ein Abriss zur Debatte. Natürlich haben wir die ganze Angelegenheit auch im Gemeinderat mehrfach besprochen, um eine gute Lösung für unsere Gemeinde hinzubekommen. Die ersten Zahlen für eine Sanierung waren wirklich sehr ernüchternd. Es standen 600.000 € als Schätzkosten im Raum, die eigentlich für uns alle inakzeptabel waren. Zu allem Überfluss sind wir noch in die Coronakrise geraten, in der die Kosten für Bauwerke förmlich explodiert sind. Kontinuierlich haben wir in der Gemeindeverwaltung daran gearbeitet, hier die Kosten deutlich zu drücken. Es wurde ein Fördeantrag beim Investitionsstock Rheinland-Pfalz gestellt, der uns letztlich eine Fördersumme von 90.000 € zugestanden hat. Parallel hierzu haben wir den Statiker ausgewechselt und auch eigene Vorschläge für eine Vereinfachung der Sanierung unterbreitet. Gemeinsam mit unserem im Dorf ansässigen Architekten Björn Merzbach, ist es dann gelungen, die Kosten deutlich zu senken. Zwischendurch kam noch heraus, dass es die Holzgüte für die Balken nicht mehr auf dem Markt gibt, dass das Dach Asbest belastet ist, dass die Verbindungen zwischen den Holzbalken so nicht mehr herstellbar sind, etc. etc..
Im Ergebnis bleibt aber jetzt festzuhalten, dass wir mit Kosten von 340.000 € rechnen, abzüglich der Förderung von 90.000 €, d.h. 250.000 € aus der Gemeindekasse zu schießen müssen. Zusätzlich hat der Gemeinderat meinem Vorschlag zugestimmt, eine Solaranlage zur Stromnutzung durch unseren benachbarten Bauhofes zu installieren. Die Planung und Bauüberwachung für diese Solaranlage, leiste ich aufgrund meiner beruflichen Ausbildung selbst und natürlich kostenfrei für die Gemeinde. Die Solaranlage wird circa 15.000 € kosten, beinhaltet einen 12 kWh Batteriespeicher, eine 15 kW Peak Solarleistung und als Besonderheit noch eine komplette Autarkie bei Stromausfall.
Es ist davon auszugehen, dass noch im Mai das Gerüst gestellt wird, mit den Zimmermannsarbeiten begonnen wird und anschließend das Dach inklusive Solaranlage erneuert wird.
Ich bin davon überzeugt, dass sich das lange Warten gelohnt hat und der Gemeinderat mehrheitlich goldrichtig entschieden hat.